Unser Hauptansatz basiert auf zahlreichen Konzepten und Paradigmen verschiedener Disziplinen. Wenn Sie daran interessiert sind, zu erfahren, was alles im Projekt Cities4People zusammengeführt wird, sind Sie hier definitiv richtig.
Der bürgernahe Verkehrs- und Mobilitätsansatz (POTM – people-oriented transport and mobility approach)
POTM stellt einen integrativen und multidisziplinären Ansatz dar, der sowohl digitale Technologien als auch soziale Innovationen umfasst. Dieser soll von der „Sharing-Mentalität“ inspirierte Lösungen hervorbringen, die einen geringen ökologischen Fußabdruck und noch dazu das Potenzial zur Bewältigung von realen urbanen und peri-urbanen Mobilitätsfragen haben.
Der POTM-Rahmen steuert vor allem die Entstehung von offenen mobilitätsbezogenen Stakeholder-Gruppen an, welche mittels transparenten Bottom-up-Verfahren dazu in der Lage sind, urbane Mobilitätsinnovationen zu entwickeln. Diese sollen weder von den Bürgerinnen und Bürgern noch von den Institutionen als aufgezwungen betrachtet werden, vielmehr soll sich gemeinschaftlich darauf geeinigt werden. POTM basiert insbesondere auf der bedeutsamen Zusammenarbeit aller vier Vertreter-Gruppen„Helix-City-Stakeholder“ – nämlich Bürgerinnen und Bürger, Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung. Das bedeutet, dass der lokalen Bevölkerung Möglichkeiten und Mittel gegeben werden, sowohl mit den für urbane Mobilität zuständigen Behörden als auch den Wissenschafts- und Wirtschaftsakteure zusammenzuarbeiten. Dies stellt den Bürgerinnen und Bürgern das Mitentwickeln, Prototyperstellen und Steuern von innovativen und smarten Lösungen für akute und reale urbane Mobilitätsherausforderungen in Aussicht.
Dieser Rahmen setzt Konzepte, Methoden und Technologien eines breiten Themenspektrums, im Wesentlichen basierend auf sozialer Innovation, digitaler sozialer Innovation und offener Innovation 2.0, wirksam ein. Begriffe wie bürgerschaftliches Engagement, nachhaltige Urbanisierung, Stadtplanung und „Sharing Economy“ sind wesentliche Bestandteile des POTM.
Soziale Innovation
Soziale Innovation ist ein Paradigma, das die Bewältigung komplexer bestehender Herausforderungen bezweckt. Dies umfasst jene Probleme, die nicht auf die herkömmliche Weise (z.B. Klimawandel, Armut) gelöst werden können oder aber soziale Bedürfnisse, welche nicht (ausreichend) durch den Markt bzw. die öffentliche Hand abgedeckt werden.
Soziale Innovation bedeutet vor allem, die Stärken der zahlreichen Stakeholder bei der Entwicklung innovativer Ideen zu nutzen, positive Verhaltensveränderungen zu unterstützen und den gesellschaftlichen Standard zu verbessern, ohne aber persönliche oder wirtschaftliche Interessen zu verfolgen. In Bezug auf Verkehr und Mobilität fördern soziale Innovationen auch einen besseren Zugang für benachteiligte Personengruppen (z.B. Frauen, Menschen mit Mobilitätseinschränkung); Teilen und nutzen anstelle von Besitz; sauberere/grünere Verkehrsformen; und langsame Verkehrsmittel (zu Fuß gehen, Fahrrad fahren).
Soziale Innovation wird sowohl durch die Offenheit für den Austausch von Wissen und Besitz als auch durch ein Zusammenbringen von verschiedenen Disziplinen, Kulturen und Stakeholdern gekennzeichnet. Dies wird durch gemeinschaftliche Ansätze, wie beispielsweise die Entwicklung von Potenzialen aufgrund von Gegenseitigkeit sowie die verbesserte Nutzung von Vermögen und Ressourcen erreicht. Menschen werden vor allem durch ihr Verständnis für und ihre Verbindung zu den spezifischen Aspekten ihres Ökosystems angeregt. Aus diesem Grund entwickeln sich soziale Innovationen aus lokalen Gegebenheiten und basieren auf den Bedürfnissen der Individuen, die diesen ausgesetzt sind. Sie sind demensprechend partizipatorisch und stärkend, nachfrageorientiert und passgenau – anstatt massengefertigt, top-down und/oder zentralisiert.
Obwohl der Hauptsektor von sozialen Innovationen die Bevölkerung selbst (Bürgerinnen und Bürger, Communities und sozial denkende Unternehmerinnen und Unternehmer) ist, ist auch ein unterstützendes administratives, ökonomisches und rechtliches Umfeld, äußerst wichtig. Nur so kann eine Umgestaltung langfristig wirksam sein. Auch angemessene Strategien, Steuerung und Finanzierung sowie die Benutzung von geeigneten Formaten (z.B. Inkubatoren, Foren, Preise etc.) sind für die Entwicklung und Umsetzung von sozialen Innovationen von Bedeutung.
Digitale soziale Innovationen
Digitale soziale Innovation (DSI) bezeichnet soziale Innovation unterstützt durch die Verwendung digitaler Tools. Informations- und Kommunikationstechnologien (IKTs) sind immer stärker verbreitet und bieten bessere Möglichkeiten zur Vernetzung, Automatisierung bestimmter Prozesse sowie zum Informationsgewinn auf außerordentlich breiter Basis. Wenn auch nicht ohne dazu eingewurzelte Herausforderungen (z.B. Datenschutzprobleme), bieten technologische Entwicklungen Raum für soziale Innovationen und bürgerschaftliches Engagement. Wie die EU-Kommission es beschreibt: „Digitale Technologien sind besonders gut geeignet, um Bürgerengagement zu fördern: Mobilisierung großer Communities, Teilen von Ressourcen und Einräumen von umfassenden Mitsprachemöglichkeiten. Eine wachsende Bewegung an Tech-Unternehmer und Innovatoren innerhalb der Zivilgesellschaft entwickeln nun digitale Lösungen für soziale Herausforderungen.“ Dies geschieht in einem Umfang und einer Geschwindigkeit, die ohne das Internet unvorstellbar wären.
Digitale soziale Innovation ist gekennzeichnet durch:
- Hardware: Digitale Hardware wird für die Menschen bereitgestellt, um diese in Werkzeuge für sozialen Wandel zu formen
- Netzwerke: Bürgerinnen und Bürger entwickeln neue Netzwerke und Infrastrukturen, mit Hilfe derer sie ihre Geräte miteinander verbinden, um Ressourcen teilen zu können und gemeinschaftlich Probleme zu lösen
- Daten: Innovative Wege finden, um Daten zu öffnen, erfassen, analysieren und zu interpretieren
- Wissen: Große Gruppen an Bürgerinnen und Bürgern kommen durch Online Plattformen zusammen, um gemeinschaftlich neue Erkenntnisse sowie soziale Projekte zu entwickeln und analysieren.
Im Allgemeinen entstehen viele verschiedene Typen von DSI Organisationen und Tätigkeiten. Dennoch scheinen diese sechs Cluster am prominentesten zu sein: von Kooperation und Zusammenarbeit geprägte Ökonomien, neue Herstellungsmethoden, Sensibilisierungsnetzwerke, offener Zugang, offene Demokratie und Förderung, Beschleunigung und Inkubation.
Kollaborative Ökonomie fördert neue kollaborative sozio-ökonomische Modelle, welche es den Menschen ermöglichen, Fähigkeiten, Ressourcen und Wissen zu teilen (z.B. digitale Währungen, neue Wege des Crowdfundings und der Finazierung, neue Plattformen für Austausch, etc.). Durch Sensibilisierungsnetzwerke sind Communities dazu in der Lage, Daten von Menschen einzusammeln, um so neue Produkte und Dienstleistungen zu erschaffen. Kollaborationsplattformen werden zur Bewältigung von Umweltbelangen genutzt sowie dazu, nachhaltige Verhaltensänderungen zu fördern oder aber gemeinsames Handeln, u.a. als Reaktion auf Notfälle, in die Wege zu leiten. Der Ansatz eines offenen Zugangs hat das Potenzial, den Bürgerinnen und Bürgern mehr Macht zu verleihen und damit die Beteiligung zu erhöhen. (z.B. freier Zugang zu Inhalten, open source Standards). Das Prinzip einer offenen Demokratie zielt darauf ab, traditionelle Modelle von repräsentativer Demokratie zu transformieren. Durch die Nutzung digitaler Technologien sollen kollektive Partizipation, Deliberation und Massenmobilisierung erreicht werden. Förderung, Beschleunigung und Inkubation beziehen sich auf die Unterstützung durch die öffentlichen und privaten Akteure hinsichtlich Förderungen, Zugang zu co-working-Räumen und dergleichen.
Open innovation 2.0
Open Innovation 2.0 ist ein Paradigma, das auf dem Prinzip einer integrierten, co-kreativen Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren innerhalb einer Gesellschaft basiert. Es basiert auf dem „Quadruple Helix Model“, in welchem das traditionelle „Triple Helix Model“ (top-down-Ansatz: Industrie, Universitäten und Regierung) um die Zivilgesellschaft erweitert wird (bottom-up-Ansatz). Innovation ist in diesem Zusammenhang das Ergebnis eines interaktiven Prozesses, in dem verschiedene Akteure daran beteiligt sind, neue Dienstleistungen, Produkte sowie soziale Infrastrukturen zu entwickeln – alle entsprechend ihrer Funktion im Innovations-Ökosystem. Für Open Innovation stellt Technik eine große Hilfe dar, jedoch nur wenn sie im Sinne der Benutzerinnen und Benutzer (und deren Anforderungen) designt und entwickelt ist. Innovation ist anwendungsorientiert und gelenkt durch Prinzipien der sozialen Inklusion, gemeinsamen Werten und Kreativität. Der Schwerpunkt liegt auf der Offenheit im Innovationsprozess: Alle entsprechenden Stakeholder nehmen am gesamten Prozess teil und interagieren dabei in spontan eingerichteten Werkstatt-Laboren, wie beispielsweise „Living Labs“, „Fab Labs“ und „Smart Citizen Labs“.
Ko-kreation
Ko-Kreation bezieht sich auf einen kollaborativen Design- und Schaffungsprozess. Sie kann zur Entwicklung von Lösungsansätzen für Probleme, zur Planung spezifischer Strategien, zur Verbesserung bestehender Produkte/Dienstleistungen sowie zur Generierung neuer Ideen – welche wiederum neue Möglichkeiten schaffen – dienen. Der Schwerpunkt hierbei liegt nicht etwa auf dem Output selbst, sondern vielmehr darauf, auf welche Weise dieser erreicht wird – nämlich durch die Beteiligung, Interaktion und Kollaboration verschiedener Stakeholder während des Arbeitsprozesses.
Es geht um eine gemeinsame Entwicklung, die aus fortwährenden Auseinandersetzungen und gemeinsamer Anstrengung hervorgeht – und nicht aus einer traditionellen Verkettung individueller Expertise. Der Ausdruck impliziert außerdem, dass die Kundinnen und Kunden an der Bedeutungs- und Wertschöpfung beteiligt sind, wodurch sie zu aktiven Partnern im Innovationsprozess werden.
Dies wird in der Regel durch konstruktive Maßnahmen zu Förderung von Wissen, Teilen und Kreativität gefördert. In diesem Sinne werden alle Stakeholder dazu aufgefordert, Probleme aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und anzugehen, damit auf diese Weise neue Konzepte entstehen können. Es gibt zahlreiche Werkzeuge und Methoden zur Förderung co-kreativer Praktiken. Ihr Nutzen hängt unter anderem vom Ziel der jeweiligen Ko-Kreation, der Teilnehmeranzahl, deren Hintergrund, der verfügbaren Zeit und logistischen Aspekten ab. Klassische Beispiele sind sogenannte Ice-Breaking-Übungen, Brainstorming-Techniken, innovative Mind-Mapping Methoden, Geschichten erzählen, Rollenspiele, Problembaumanalyse, Prototypentwicklung und die Lego-Spiel Methode.
Nachhaltige Stadtentwicklung
Urbanisierung wird als eine die Weltwirtschaft am stärksten fördernde Kraft beschrieben, doch sie birgt gleichzeitig zahlreiche Herausforderungen, insbesondere bezüglich Umweltbelastung (z.B. Luftverschmutzung, Treibhausgaseffekt und Bodendegradation). Der Unterschied zwischen gut organisierter und unkontrollierter Urbanisierung birgt für die Lebensqualität der Menschen sowie die Produktivität der Städte gewaltige Unterschiede.
Nachhaltigkeit ist ein Prozess, in dem zwischen ökologischen, sozialen und ökonomischen Dimensionen abgewogen wird. Angestrebt werden hierbei die Erfüllung der menschlichen Bedürfnisse sowie die Steigerung der Lebensqualität unter Berücksichtigung und Erhalt des Lebenserhaltungssystems im Gesamtökosystem.
Nachhaltige Urbanisierung ist eine vorausschauende Form der Stadtplanung und -entwicklung, welche durch die gesellschaftliche Nachfrage gesteuert wird. Es werden ebenso ökologische Faktoren wie soziale Inklusion berücksichtigt – mit der Aussicht, effektive und langlebige Lösungen mit geringem ökologischen Fußabdruck zu finden.
Nachbarschaftspolitik
Da man an verschiedenen Orten oft sehr unterschiedliche Gegebenheiten und somit auch Bedürfnisse vorfindet, gibt es die sogenannte Nachbarschaftspolitik, welche diesbezüglich eine größere Flexibilität verspricht. Sie beinhaltet Bottom-up-Ansätze, eine Stärkung der Community, Bürgerbeteiligung und mehr Autonomie für die örtlichen Behörden, um auf diese Weise direkt vor Ort angemessen auf lokal unterschiedliche Situationen reagieren zu können. Die Kernidee besteht darin, dass Communities das Recht und die Macht dazu haben, ihre lokalen Anlagen zu verwalten sowie Mitsprache bezüglich der lokalen Verwendung öffentlicher Mittel, der Gestaltung und Leitung lokaler Dienstleistungen und der lokalen Politikgestaltung haben.
Die genauen Formen der Nachbarschaftspolitik sowie die angewandten Strategien und die Verantwortlichkeit sind nicht genau festgelegt. Die Grundprinzipien (politisch, bürgerlich, sozial und ökonomisch) sind jedoch im Wesentlichen Folgende: Regieren durch neue Repräsentationsformen; Beratung; Hinterfragen; Beteiligung und Eintreten; Steigerung der Handlungsfähigkeit von Bürgerinnen und Bürgern in Bezug auf demokratische Prozesse, aber auch bessere Bereitstellung und Ansprechbarkeit lokaler Dienstleistungen, (Bürgerbeteiligung, Kollektiventscheidungen); ganzheitliche Ansätze innerhalb einer Region, um so die Unterstützung der Zivilgesellschaft zu gewinnen (örtliche Vereine, Gegenseitigkeit, Communityinfrastrukturen und –organisationen, Sozialunternehmen); und eine effektivere soziale Dienstleistungserbringung.
Smarte Städte
Hinter dem Begriff der smarten Stadt verbirgt sich die Vorstellung, dass Stadtplanungsvisionen und Stadtentwicklung darauf abzielen, ICTs, fortschrittliche Sensoren sowie Echtzeitüberwachungssysteme zu integrieren, um mit diesen das städtische Vermögen zu managen – Güter, Dienstleistungen und Flächen (z.B. Schulen, Bibliotheken, Krankenhäuser, Verkehrssysteme, Informationssysteme, Gesetzesvollzug, Kraftwerke, Energie- und Wasserversorgungsnetze, Abfallwirtschaft, etc.). Ziel der Nutzung dieser Technologien ist es, einen Überblick darüber zu behalten, was genau zu einer Steigerung der Lebensqualität in der Stadt beiträgt und was die Qualität der städtischen Dienstleistungen steigert.
Die Interaktion zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und der Regierung spielen in Bezug auf smarte Städte eine besonders tragende Rolle. Eine smarte Stadt sollte sich außerdem inklusiv zeigen und es jedem Bürger ermöglichen, sowohl alle öffentlichen als auch alle privaten Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen.
BaulicheInfrastruktur, Sozialkapital – wie z.B. vorhandene Fähigkeiten und Gemeinschaftsinstitutionen – sowie (digitale) Technologien werden zusammengeführt, um nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu fördern und ein für alle attraktives Umfeld zu bewahren (sieh auch: Polis).
Sharing economy
Unter Sharing Economy versteht man Geschäftsmodelle und von Bürgerinnen und Bürgern gelenkte Lösungen, die sich auf das Teilen von Ressourcen innerhalb von Communities beziehen. Dabei soll die Nutzung optimiert, die Umweltbelastung gering gehalten werden und es soll zudem ein neuer Wert für die Benutzerinnen und Benutzer entstehen. Hierfür kommen alle teilbaren Ressourcen in Frage, u.a. Häuser/Flächen, Fahrzeuge und Know-How.
Sharing Economy Paradigmen basieren auf dem fundamentalen menschlichen Bedürfnis, Teil einer Gemeinschaft zu sein, mit anderen zu teilen sowie Beziehungen aufzubauen. Ihre Umsetzung wird durch die immer stärkere Anpassung an digitale Technologien gefördert, welche es den Menschen erleichtert, Ressourcen anzubieten bzw. herauszufinden, wo sie angeboten werden. Es findet ein schneller Informationsaustausch auch über weite Distanzen hinweg statt. Bestimmte Plattformen sind ins Leben gerufen worden, um das Tauschen von Gütern zu organisieren und dabei eine Sicherheit für alle Beteiligten zu gewährleisten.
Mobilität ist ein klassisches Beispiel für das Modell der Sharing Economy, oft redet man in diesem Zusammenhang auch von Sharing Mobility oder Connected Mobility. Sharing Mobility ist ein Konzept, das alle Formen von geteilten Verkehrsdienstleistungen umfasst – von öffentlichen Verkehrsmitteln bis hin zu Fahrrädern.
Dieses Konzept erfreut sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit. Das liegt nicht nur daran, dass es kosteneffizient ist, sondern auch daran, dass es im Hinblick auf Energieverbrauch und Umweltbelastung als eine nachhaltige Alternative zum einfachen Konsum gesehen wird. Durch beispielsweise Fahrten teilen, Mitfahrgelegenheiten oder geteilte Parkmöglichkeiten können Verkehrsdienstleistungen angeboten oder genutzt, der Ressourcenverbrauch gesenkt und Kosten geteilt werden. Sie verschaffen sich auf diese Weise also selbst Vorteile (Mobilitätsalternativen werden insbesondere für Menschen, die sich kein eigenes Fahrzeug leisten können, angeboten; das Verkehrsaufkommen wird reduziert: Erste und Letzte Meile Angelegenheiten werden angesprochen; Gasemissionen werden reduziert; Verkehrskosten und Treibstoffverbrauch werden reduziert).
Der Bewertungsrahmen: Die Core-Outcome-Set Methode
Basierend auf den Prinzipien des Health Technology Assessment (HTA) und der Implementationsforschung umfasst das POTM-Rahmen die Core-Outcome-Set (COS) Evaluation Methode. Diese wird als Grundlage für Definitionen, messbare Kennzahlen und Bewertungsprotokolle urbaner Mobilitätsinterventionen genutzt. Implementationsforschung ist „die wissenschaftliche Studie von Methoden zur Förderung der systematischen praktischen Umsetzung von Forschungsergebnissen und anderen evidenzbasierten Verfahren, um auf diese Weise die Qualität und Effektivität von Gesundheitsleistungen zu verbessern“ (Eccles and Mittman 2006). HTA wird von der Weltgesundheitsorganisation definiert als „die systematische Bewertung von Eigenschaften, Effekten und/oder Auswirkungen von Gesundheitstechnologie“. Diese wiederum wird beschrieben als „die Anwendung organisierten Wissensbestands und Fähigkeiten in Form von Geräten, Medizin, Impfstoffen, Abläufen und Systemen, die zur Lösung von Gesundheitsproblemen und in diesem Zusammenhang einer Verbesserung der Lebensqualität entwickelt worden sind“.
Obwohl sie ursprünglich streng an das Gesundheitswesen gekoppelt waren, können HTA und Implementationsforschung auch erfolgreich in anderen Gebieten, die einen Einfluss auf die Gesundheit haben, eingesetzt werden – so auch Verkehr und Mobilität. Tatsächlich sollte HTA als „ein multidisziplinärer Prozess zur Bewertung von sozialen, ökonomischen, organisatorischen und ethischen Angelegenheiten einer Gesundheitsintervention oder Gesundheitstechnik“ betrachtet werden. „Der Hauptzweck bei Durchführung einer Bewertung besteht darin, die politische Entscheidungsfindung zu unterstützen.
Herzstück des HTA ist das Core Outcome Set, ein standardisierter Satz an Outcomes für jede besondere Gesundheitstechnologie und jede Dimension – sozial, ökonomisch, ökologisch und Gesundheit/gesundheitliche Chancengleichheit. Innerhalb des Projektes Cities-4-People gibt es einen offenen Prozess zur Co-Entwicklung eines allgemeinen COS an Definitionen, Metriken, Indikatoren und Methoden, die die Beurteilung des Einflusses von POMT-Interventionen lenken. Der Planungsprozess beginnt mit einer Analyse des weiteren Zusammenhangs, der Einfluss auf die Bedürfnisse der Gemeinschaft, die notwendigen Ressourcen zur Entwicklung von Programmen und Interventionen, die Aktivitäten oder Outputs der Intervention bzw. des Programms (was wird getan, unter Einbeziehung des Stakeholder Engagements) und der Outcomes einschließlich der Veränderung von Einstellungen, Verhalten (kurzfristige Outcomes) und sozialen, gesundheitlichen und ökologischen Einflüssen (langfristige Outcomes) hat. Auch hierbei wird der Beitrag der Bürgerinnen und Bürger sowie der lokalen Gemeinschaften als fundamental betrachtet, um die zu messenden Outcomes, die Metriken und Werkzeuge zur Messung und die erwarteten Ziele, die unsere Interventionen anstreben, zu identifizieren.